Renée Mirande Laval

31.08.1908 (Paris) – 10.04.1979 (Paris), Juristin, Rechtsanwältin

Ravensbrück: 14. Februar 1944, Mauthausen: 07. März 1945

Renée Mirande-Laval
Renée Mirande-Laval

Renée Mirande Laval wurde am 31. August 1908 in Paris geboren. Sie studierte Rechtswissenschaft und wurde Anwältin.

Während der deutschen Besetzung Frankreichs - der „l’occupation nazie“ – übernahm sie mit großem Mut und viel Hingabe die Verteidigung von verhafteten Angehörigen der französischen Resistance. Sie beteiligte sich auch selbst am Widerstand und stellte unter großer Gefahr wichtige Kontakte her.

Im März 1943 wurde auch sie von der Gestapo verhaftet und kam nach mehreren Gefängnisetappen in einer der berüchtigten „Nacht- und-Nebel“-Aktionen im Februar 1944 nach Ravensbrück.
Was sie da auszeichnete, war ihre Kameradschaft, ihre Liebenswürdigkeit und ihre Hilfsbereitschaft auch im profanen Lageralltag.

Schon während ihrer ersten Tage im Lager wurde ihr bewusst, wie wichtig es in der Zukunft sein würde, Zeugnis über das furchtbare Geschehen in Ravensbrück abzulegen, niemals zu vergessen, die Erinnerungen an die ums Leben gebrachten Kameradinnen zu bewahren und mit den erlebten und erlittenen Erfahrungen warnend wachsam zu bleiben. Mit diesen Gedanken und Vorsätzen wirkte sie nach ihrer Befreiung von 1945 bis 1979 unermüdlich als Vorsitzende der französischen „L'Amicale de Ravensbrück et ses commandos", von 1954 – 1959 als Koordinatorin des vorläufigen Komitees Ravensbrück und von 1965 ununterbrochen bis zu ihrem Tod im April 1979 als erste Präsidentin des Internationalen Ravensbrück Komitees.

1965 nahm sie an der Redaktion des Buches " Les Françaises à Ravensbrück " teil, gemeinsam mit: Geneviève de Gaulle- Anthonioz, Anne-Marie Bauer, Marie Josée Chombart de Lauwe, Marinette Dambuyant, Paulette Don Zimmet, Odette Franck-Lejeune, Simone Gournay, Rose Guérin, Lise Lesèvre, Hélène Maspéro, Hélène Jacqueline Rigault, Marguerite Senil, Jacqueline Souchère-Richet, Germaine Tillion, Marie-Claude Vaillant Couturier und Denise Vemay.

Ihre Hoffnung setzte sie auf die Jugend. In einer Rede an die Teilnehmer des im Sommer 1967 vom Internationalen Ravensbrück Komitee organisierten Internationalen Jugendlagers, an dem auch Kinder von ehemaliger Ravensbrückerinnen teilnahmen, brachte sie zum Ausdruck:
“ Ich glaube an Euch, Jugend dieser Zeit. Wir sind ohne Zweifel anders als ihr. Ihr habt Eure Mittel der Verständigung, und Eure Lieder haben einen anderen Rhythmus als die unseren. Aber ich hoffe, dass Ihr es besser wisst, eine brüderliche Menschlichkeit aufzubauen, dass Euer Kampf für diese brüderliche und bessere Welt mitgetragen sei durch die Freundschaft Eurer Mütter.“

Am 10. April 1979 verstarb Renée Mirande Laval. In einer beeindruckenden Feier, an der auch ihr Mann als ehemaliger Häftling des KZ Dachau teilnahm, fand sie auf dem Pariser Friedhof „Père Lachaise“ ihre letzte Ruhestätte. Ihr wurde die Auszeichnung „Officier de la Légion d’Honneur“ verliehen.

*Quelle: „Frauen aus Ravensbrück“, Kalender 1995, Sigrid Jacobeit u. a., Hrsg. Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten / Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, 1994 Edition Hentrich ISBN 3-89468-153-5 *