Marica Frece geb. Zorko

16.08.1913 (Ljubljana, Slowenien) -11.08.1994 (Celje),

Bibliothekarin

Ravensbrück: Herbst 1942- April 1945

Marica Frece, Foto: Privatbesitz
Marica Frece, Foto: Privatbesitz

Marica Frece wurde am 16. August 1913 in Ljubljana als eines von sieben Kindern geboren. Nach der Okkupation Sloweniens durch deutsche, italienische und ungarische faschistische Truppen schloss sich Ihre gesamte Familie der Befreiungsfront der Slowenischen Nation an. Im Juli 1941 gehörte Marica zu den MitbegründerInnen und OrganisatorInnen der Slowenischen Befreiungsfront in ihrem Heimatort Celje und war als Kurier eingesetzt.

Im Oktober 1941 wurde die gesamte Familie verhaftet und inhaftiert. Der Vater starb auf dem Transport in das Konzentrationslager Dachau. Ihr Bruder Milan wurde noch im Gefängnis von Celje als Geisel erschossen, ihr Bruder Viktor hatte sich den Partisanen angeschlossen und fiel im Kampf. Ihre jüngere Schwester Danica wurde in ein Jugenderziehungslager eingewiesen.

Marica Frece wurde nach ihrer Verhaftung zunächst im Gefängnis von Celje inhaftiert, dann im Gefängnis von Borl und im Gefängnis in Maribor. Anschließend wurde sie, wie auch ihre Mutter, in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert.

Nach Ravensbrück kam Marica Frece im Herbst 1942. Dort war sie zeitweise im Block 7, zusammen mit anderen Frauen aus ihrem Heimatland. Sie ließ den Mut nicht fallen und trug zum Zusammenhalt und der Solidarität unter den Frauen bei. In Erinnerung geblieben ist bei vielen ehemaligen Häftlingen der illegale slowenische Chor „Ravenzbriška sraka«, dessen Initiatorin und Leiterin sie war. Zeitweise bis zu 14 Frauen, die im Chor sangen, sind überliefert. Sie schrieb im Lager auch Gedichte.

Nach dem Krieg und ihrer Befreiung im April 1945 aus dem KZ Ravensbrück - auch ihre Mutter hatte das KZ überlebt - war sie vor allem auf kulturellem Gebiet aktiv. Sie arbeitete in der Stadtbibliothek von Celje (heute Slowenien), deren Leiterin sie von 1954 bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 1966 war. Sie spielte als Amateurschauspielerin im Theater von Celje mit und war Mitbegründerin des professionellen Theaters von Celje. Sie war eine der Gründerinnen des Kammerchores von Celje.

Ebenso aktiv war sie in humanitären Organisationen für Kinder und Jugendliche.

Sie hat ihre Lebenserinnerungen und kurze Erzählungen über die Befreiungsfront in Celje aufgeschrieben, auch über das Leben anderer ehemaliger Ravensbrückerinnen. Sie war befreundet mit Anica Černej, einer Schriftstellerin und Erzieherin.

Sie war Mitglied in der Gemeinschaft weiblicher Häftlinge der Konzentrationslager und ehemaliger Kämpfer der Befreiungsfront.

Nach der Gründung des Internationalen Ravensbrück Komitees vertrat Marica Frece neun Jahre lang Jugoslawien in diesem Gremium.

Quellen: Janja Jedlovčnik , Celje per E-Mail vom 1. April 2020 und Silvija Kavcic, Überleben und Erinnern. Slowenische Häftlinge im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück, S. 168-167, 293, Metropol Verlag, 2007, ISBN 978-3-938690-15-4