Frauen im Widerstand. Deutsche politische Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück: Geschichte und Nachgeschichte

23.04.2020
Eine Wanderausstellung der Mahn– und Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, 2019
Ausstellung: Frauen im Wiederstand
Ausstellung: Frauen im Wiederstand

Diese Ausstellung, die von dem Historiker Dr. Henning Fischer kuratiert wurde, erzählt die Geschichte einiger deutscher politischer Häftlinge des Konzentrationslagers Ravensbrück. Das Lager bestand von 1939 bis 1945 und war das zentrale Frauen-Konzentrationslager des NS-Regimes. Von etwa 130.000 inhaftierten Frauen, Männern und Kindern kamen in dieser Zeit ca. 28.000 ums Leben.
Die Ausstellung porträtiert Häftlinge, deren Biografien durch widerständige Aktionen gegen die nationalsozialistische Herrschaft geprägt waren. Diese Frauen entstammten der deutschen ArbeiterInnenbewegung und waren in den verschiedenen Strömungen der SPD und KPD aktiv. Andere waren Anarchistinnen oder Unorganisierte, die spontan Hilfe leisteten. Nach 1945 waren diese Frauen weiter politisch tätig, einige von ihnen waren für die Entstehung der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück im Jahr 1959 von großer Bedeutung. Dabei mussten sie sich stets gegen männliche Dominanz auch in ihren Organisationen behaupten. In DDR und BRD fanden sich ehemalige Häftlinge in „Lagergemeinschaften“ zusammen. Die Geschichten dieser Frauen wurden in der DDR einseitig erzählt, in der BRD marginalisiert, nach dem Umbruch von 1989 in den Hintergrund gerückt oder sogar politisch delegitimiert. Insgesamt steht das Handeln von Frauen in der Geschichte immer noch zu wenig im Licht der Aufmerksamkeit. Die Ausstellung skizziert die Vielfalt des politischen Widerstands von Frauen. Sie zeichnet ein differenziertes Bild ihrer Lebenswege – gegen das Vergessen wie auch gegen die verzerrende Heroisierung. Die Ausstellung besteht aus drei miteinander verbundenen Teilen: 1.) Die Ausstellungstafeln in Kreuz/Stern-Form, die in sechs Abschnitten chronologisch von den Lebensgeschichten der politischen Häftlinge erzählen, von der Weimarer Republik bis in die 2000er Jahre 2.) Die Lesemappen auf dem Tisch in der Mitte, in denen zum einen die Biografien von acht Frauen genauer nachgelesen werden können; zum anderen gibt es drei Lesemappen, die selbst verfasste Texte ehemaliger Häftlinge enthalten 3.) Zwei Video-Stationen und eine Audio-Station bieten kurze Sequenzen aus Interviews mit Überlebenden und eine Dia-Projektion zeigt eine Auswahl von persönlichen Lagergegenständen aus der Sammlung der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück Technische Informationen Die Ausstellung erfordert etwa 150qm Ausstellungsfläche. Das Ausstellungsmobiliar besteht aus: - einem Tisch (H 74 cm x B 400 cm x T 125 cm) mit 11 Lesemappen und 11 historischen Stühlen - Stell-Tafeln in 7 Kreuzen angeordnet (je Tafel H 215,8 cm x B 98 cm) sowie einmal in L-Form - Optional Medienstationen (s. 3.), oben):  ein Audiotisch und ein Videotisch (je H 74,5 cm X B 124,5 cm X T 54 cm) mit Stuhl  ein Tisch (69 cm x 116 cm x 67 cm) mit historischem Fernseher und Sofa (80 cm x 116 cm x 60 cm)  ein Sockel mit Dia-Projektor (H 151 cm, B+T je 40 cm) sowie Tisch mit zugehörigem Klappbuch (74,5 cm x 124,5 cm x 54 cm) und Sofa (66cm x 210 cm x 90 cm)

Leihvertrag Für die Ausstellung wird keine Leihgebühr erhoben. Für die Ausleihe wird ein Vertrag mit der Mahn‐ und Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und dem Leihnehmer geschlossen. Für die Ausstellung muss eine Versicherung (nail to nail) abgeschlossen werden.

Inhaltliche und Technische Beratung In Vorbereitung der Ausstellung vor Ort berät Sie die Gedenkstätte hinsichtlich eines Begleitprogramms und der Eröffnungsveranstaltung. Sie können sich ebenso mit technischen Fragen zum Transport und zum Aufbau, zur Versicherung usw. mit der Gedenkstätte in Verbindung setzen.

Die Ausstellung kann ausgeliehen werden. Für Informationen wenden Sie sich bitte an die Gedenkstätte Ravensbrück: Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Straße der Nationen, 16798 Fürstenberg/Havel. Anfragen zur Ausleihe an Nils Weigt: weigt@ravensbrueck.de / Tel. +49 (0)33093-608-175