Resolution des Internationalen Ravensbrück-Komitees, Madrid 2012

16.12.2020

Das Internationale Ravensbrück-Komitee begrüßt die Tatsache, dass die Areale des Jugendlagers Uckermark, des Siemenslagers und der dazwischen liegende Bereich von den Hinterlassenschaften der Sowjetischen Armee in diesem Jahr endlich beräumt werden.

Das IRK ist besorgt darüber, dass die Zukunft der vier Beutegutbaracken und der Gleisanlage mit der Laderampe nach wie vor ungeklärt ist.

Das IRK appelliert an die Bundesregierung und an das Land Brandenburg, die nötigen Maßnahmen zur Konservierung und Restaurierung dieses Ensembles zu ergreifen. Es handelt sich um die letzten noch existierenden Baracken des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück. Diese Gebäude sollten aber auch deshalb erhalten werden, weil sie Zeugen der organisierten Plünderungen durch das Nazi-Regime in ganz Europa sind.

Das Internationale Ravensbrück-Komitee begrüßt das Engagement, mit dem die Gedenkstätte Ravensbrück in guter Kooperation mit den Häftlingsverbänden die neue Hauptausstellung entwickelt.

Dessen ungeachtet bleibt insbesondere auf dem Areal des ehemaligen Konzentrationslagers noch eine Menge zu tun: - Die Standorte der ehemaligen Häftlingsbaracken müssen, zwecks einer besseren Information der Besucher mit Angaben ihrer Nummern und ihrer wechselnden Funktionen gekennzeichnet werden. - Schon seit mehr als 20 Jahren fordert das Komitee die Aufstellung des Teils der Originalbaracke im Areal. Dies könnte in einemgeschützten Raum, z. B. in der Textilfabrik geschehen. - Ebenfalls seit vielen Jahren erinnert das IRK daran, dass die nationalen Häftlingsverbände die Möglichkeit einfordern, dass Deutschland, die Slowakei und die Ukraine je eine eigene Zelle bekommen. Das Komitee hat nie eine positive Antwort erhalten. - Ebenso fordern einzelne Häftlingsverbände die Möglichkeit, ihre Gedenkräume im Zellenbau zu aktualisieren.

Das IRK wendet sich eindringlich an die Regierung der Bundesrepublik Deutschland, an die Regierung das Landes Brandenburg und an die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten mit der Bitte, sein Anliegen zu unterstützen.

Madrid, den 14. April 2012