Ich freue mich sehr, Ihnen die Grüße des Internationalen Ravensbrück-Komitees überbringen zu können, insbesondere von Barbara Piotrowska, Stella Nikiforowa und Ib Katznelson, die als Kinder das Lager überlebten, sowie von Jewgenia Boiko, die im Lager geboren wurde und seit drei Jahren die Tragödie des Krieges in der Uckraina miterlebt. 1959 wurde die Gedenkstätte Ravensbrück eingeweiht, was das Komitee sehr wünschte, um die verstorbenen Kameraden zu ehren und die Erinnerung an den Ort ihres Leidens nicht zu zerstreuen. Bei dieser Gelegenheit unterzeichneten die Frauen ein feierliches Versprechen, das heute für die zweite und dritte Generation des Internationalen Komitees ein Leuchtfeuer für die zu verfolgenden Ziele darstellt. Unsere Mütter baten uns, die Erinnerung an die vom Nazifaschismus ermordeten Frauen und Kinder stets im Herzen zu bewahren und über ihre Botschaft zu wachen, denn Das Leben und der Humanismus müssen über die Kräfte des Krieges und des Faschismus triumphieren, damit das Glück aller Menschen wachsen kann, damit die jungen Generationen der fünf Kontinente einer sicheren Zukunft entgegengehen können. Die Freundschaft zwischen den Völkern ist eine Verpflichtung zum Frieden. Kämpfen wir diesen edlen Wettlauf um das Gute und Schöne in der Welt. Mögen die internationalen Verhandlungen überall mit dem aufrichtigen Willen zur gegenseitigen Hilfe geführt werden. Frieden für alle Völker Frieden für die ganze Welt Wir legen ein feierliches Gelübde ab Dieses feierliche Gelöbnis scheint heute, 80 Jahre später und im Lichte der Ereignisse der letzten Jahre, utopisch geworden zu sein, drückt aber gleichzeitig die Dringlichkeit aus, gehört zu werden. Aus diesem Grund wird die Verpflichtung der CIR von Jahr zu Jahr wichtiger, aber auch schwieriger, und um sie zu erfüllen, ist die Einheit der Länder, die wir vertreten, von grundlegender Bedeutung, denn unsere Mütter haben die größte Tragödie des 20. Jahrhunderts durchlebt, sie mutig ertragen und oft in der Solidarität Kraft gefunden. Sie fragten sich nicht, ob der Kamerad, der neben ihnen stand und der das gleiche Leid wie sie erlitt, aus einem anderen Land, einer anderen ethnischen Gruppe oder Religion stammte oder andere politische Ansichten hatte. Sie wussten nur, dass sie wie sie Opfer einer tragischen Diskriminierung war, die sie nie wieder erleben wollten. Dies war ihre Lehre, die wir in Ehren halten müssen, indem wir sie in die Zukunft projizieren, damit sie nicht in den Falten der Zeit verloren geht und zu einer Warnung für künftige Generationen wird.